Wer eine Immobilie kauft, denkt oft zuerst an Kaufpreis, Finanzierung oder Ausstattung. Doch ein zentraler Punkt wird häufig übersehen: die laufenden Instandhaltungskosten. Ohne regelmäßige Rücklagen können unerwartete Reparaturen zur finanziellen Belastung werden. Frühzeitiges Planen schafft hier Sicherheit – sowohl für Selbstnutzer als auch für Vermieter.
Wer eine Immobilie kauft, denkt oft zuerst an Kaufpreis, Finanzierung oder Ausstattung. Doch ein zentraler Punkt wird häufig übersehen: die laufenden Instandhaltungskosten. Ohne regelmäßige Rücklagen können unerwartete Reparaturen zur finanziellen Belastung werden. Frühzeitiges Planen schafft hier Sicherheit – sowohl für Selbstnutzer als auch für Vermieter.
Warum Rücklagen so wichtig sind
Gebäude altern – ob Dach, Heizung oder Fassade: Irgendwann muss saniert oder repariert werden. Wer dann keine Rücklagen hat, muss oft teure Kredite in Anspruch nehmen. Eine vorausschauende Rücklagenbildung hilft, Liquidität zu bewahren und böse Überraschungen zu vermeiden.
Die Höhe der Rücklage hängt unter anderem ab von:
- Alter und Zustand des Gebäudes
- Bauweise und Nutzung (z. B. Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus)
- Technischer Ausstattung
- Zustand kostenintensiver Bauteile wie Heizung, Dach oder Fassade
- Gesetzlichen Vorgaben, etwa zur CO₂-Kostenbeteiligung
Einfamilienhaus: Faustregel „1 Euro pro Quadratmeter“
Eine einfache Orientierung für Hausbesitzer ist die sogenannte 1-Euro-Regel. Sie empfiehlt, monatlich 1 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche zurückzulegen. Bei älteren Immobilien ist oft das Doppelte sinnvoll.
Beispielrechnung:
- 180 m² Wohnfläche
- 1 € pro m² im Monat
- = 180 € monatlich bzw. 2.160 € jährlich
Formel:
Wohnfläche (m²) × 1 oder 2 € × 12 Monate = Jahresrücklage
Mehrfamilienhaus: Exakter mit der Petersschen Formel
Für Mehrfamilienhäuser lohnt eine genauere Berechnung. Die Peterssche Formel setzt auf die Herstellungskosten (ohne Grundstück) und berechnet daraus die nötige Rücklage.
So funktioniert’s:
- Herstellungskosten pro m² ermitteln
- Mit Faktor 1,5 multiplizieren
- Durch 80 Jahre Lebensdauer teilen
Formel:
(Herstellungskosten × 1,5) ÷ 80 = Jahresrücklage pro m²
Beispiel:
2.000 €/m² × 1,5 ÷ 80 = 37,50 € Rücklage pro m² jährlich
Fazit: Rücklagen schützen vor teuren Überraschungen
Wer regelmäßig Rücklagen bildet, sichert langfristig den Wert der Immobilie – egal ob Eigenheim oder Mietobjekt. Die vorgestellten Rechenmodelle helfen bei der Planung. Wichtig: Rücklagen regelmäßig überprüfen und an neue Gegebenheiten anpassen.
Tipp für Vermieter: Digitale Tools wie CO₂-Kosten-Rechner unterstützen bei der präzisen Kalkulation zukünftiger Belastungen.